Alltag (hoch 2)

Eigentlich ist Katie eine ganz normale Katze. Sie hat ihre Fünf-Minuten, manchmal auch zehn und weiß immer nie genau, ob sie mit Lilli nun spielen oder sie richtig ärgern möchte. Durch Katies Medikamente haben sich manch eh schon witzige Regelmäßigkeiten jedoch intensiviert und sind für anwesende Zweibeiner nun der Grund für spontane und langanhaltende Lachanfälle.

Fledermaus? Wiesel!

Die Medikamente sorgen zeitweise für Hyperaktivität. Diese äußert sich vor allem in spontanem Rennen, mit ziemlicher Seitenlage und der Erklimmung sämtlicher Höhen in unter zwei Sekunden.

Während des Sprungs verwandelt Katie sich in ein fliegendes Wiesel mit segelstoffartiger Flughaut zwischen den Pfoten und ihrem Körper. Sie streckt sich dabei teilweise so sehr, dass die optische Täuschung sie doppelt so lang erscheinen lässt. Spontan rufe ich währenddessen gern: „Guck mal, sie wächst wieder’n Stück!“.

Selbstversuch

Haben Katzen ja so an sich, dass sie schubweise Wachsen während sie die Erdanziehung konsequent ignorieren. Ob das bei uns Menschen auch funktioniert? Könntet ihr bitte mal alle euch streckend in die Luft springen? Ergebnisse dieses Tests, nach der Vermessung, dann bitte direkt an mich.

Doch zurück zum Wiesel Katzenkörper. Katies stromlinienartige Form kann sie allerdings auch spontan in die eines Hufeisens verwandeln. Dazu genügt die Krümmung, und zwar perfekt mittig, des Katzenrückens. Die Landung entspricht, um bei Formen zu bleiben, einem Hund der gerade ein größeres Geschäft verrichtet. Zumindest, wenn Katie auf der Lehne der Couch landet.

Es geht aber auch langsam

Wenn es etwas ruhiger zugeht, läuft Katie langsam kreisförmig um die Couch herum. Immer wieder. Dieses „Zwangswandern“ ist Teil der Erkrankung. Doch statt sie immer nur zu bemitleiden, ist Witz doch viel schöner. Wenn ich also auf der Couch liege, kommt alle zwei bis drei Minuten Katie vorbei. Ich begrüße sie bei jeder Runde und biete ihr einen Schlafplatz an, falls sie keine Lust mehr auf im Kreis laufen hat.

…und dann kommt Lilli

Doch nicht nur Katie schafft es, ungewollt lustig zu sein. Es gibt eine Situation, in der Lilli es schaffte, alle Anwesenden so zum Lachen zu bringen, dass es unmöglich war, den Filmabend auch tatsächlich mit dem Film zu beenden:

Vier Personen schauen einen Film, während Lilli tief und fest auf der Kratzliege LUI vor sich hin schlummert.

Als es im Film etwas ruhiger zuging, sahen wir alle zufälligerweise auf Lilli. In diesem Moment rückte Lilli nur ein klitzekleines Stückchen nach hinten und vergaß, dass die Liege nicht ganz so breit ist. Noch schlafend fiel sie mit dem Rücken voran auf den Teppich.

Alltag mit Katzen | Mit Katzen leben | Katzen sind toll

Es erinnerte kurzzeitig an einen auf dem Rücken liegenden Käfer mit eingeschränkten motorischen Fähigkeiten. Lilli berappelte sich jedoch schnell und schlief einfach neben der Liege weiter. Wir hingegen hielten kurz die Luft an und lachten dann alle ziemlich los. Selbst Stunden später musste noch immer irgendwer daran denken und lachen.

So witzig kann es also sein, trotz kranker Katze. Das ist Alltag (hoch zwei).

MerkenMerken

Großstadtkatze

Das bin ich: Petra Kichmann, zugezogene Dresdnerin mit fehlendem sächsischen Dialekt, katzenverrückt, jedoch ohne Hang zum Katzenkitsch. Die Mädels sind der Grund für den Blog, das Plüsch überall, die Sisalflächen und dafür, dass ich ein echter Fan von Fusselrollen bin.

Schreibe einen Kommentar