Ups

Manches ist so in uns verankert, dass eine Abweichung zu Situationen führt, die zuerst vielleicht etwas erschrecken, doch zwei Sekunden später in pures Lachen übergehen. Besonders die kleinen, unscheinbaren Momente haben genau diese Fähigkeit in sich und sorgen dadurch für viel Unterhaltung. Allerdings nicht immer für die Vierpfötler, manchmal nehmen sie dabei jedoch den erschrockenen Part ein, ohne die Sekunden danach.

Ganz normal

Am Schreibtisch befindet sich links und rechts vom Bürostuhl jeweils ein Bettchen für die Mädels. Zwar ist das Verhältnis von zwei Liegeplätzen zu fünf Katzen etwas ungerecht, doch im Normalfall sind lediglich Mary und Elli auf diesen Plätzen.

Eines der Bettchen hat die Besonderheit, dass es eine Art angenähte Decke besitzt und so auch als Kuschelhöhle genutzt werden kann. Eines Tages begab sich Elli, wie gewohnt auf die andere Liegefläche und machte sich dort breit.

Mary hingegen war noch unschlüssig und blieb auf dem Schreibtisch sitzen, unweit des Decken-Bettches. Nach kurzweiligem Streicheln und der Nachfrage, wo genau sie nun hin möchte, wurde sie animiert, auf ihren Stammplatz zu gehen.

Oh, sorry

Auf „komm, Mary“ folgte die menschliche Gestik, mit der Hand leicht schlagend, auf den Liegeplatz zu verweisen. Doch irgendetwas war anders, zwar vernahm ich ein leises miauen, direkt im Moment der Armbewegung, doch dass beides im direkten Zusammenhang stand, wurde nicht klar.

Also nochmal „komm, Mary,“, mit stärkerer Bewegung. Das darauffolgende Miauen war nicht mehr so leise, sondern eher klagend und klang körperlich, wie auch emotional angegriffen. Plötzlich unsicher im eigenen Vertrauensverhältnis zum Leben, steckte Katie unerwartenderweise ihren Kopf aus dem Deckenbettchen hervor und sah mich völlig irritiert an. Ich sie ebenso.

Meine Entschuldigung wurde vom Lachen meinerseits erstickt, Katie zog ihren Kopf zurück unter die Decke, wartend, ob etwas derartiges erneut geschieht. Mary suchte sich derweilen einen anderen Platz, weit weg vom miauenden Kissen und der noch immer lachenden und dabei „Entschuldige, Katie“ grunzenden Menschin. Ups…


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Großstadtkatze

Das bin ich: Petra Kichmann, zugezogene Dresdnerin mit fehlendem sächsischen Dialekt, katzenverrückt, jedoch ohne Hang zum Katzenkitsch. Die Mädels sind der Grund für den Blog, das Plüsch überall, die Sisalflächen und dafür, dass ich ein echter Fan von Fusselrollen bin.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Vicky

    Hihi süßer Beitrag😍, das kennt glaube ich jeder Katzenbesitzer.
    Ich hab mich schon auf einen Esszimmerstuhl setzten wollen und Katze übersehen. 😅
    Das protestierende Mauzen war dann nicht zu überhören 😂

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