Die Kaffeemaschine brummt und plätschert. Lilli maunzt lautstark herum, weil sie gestreichelt werden will. Katie quietscht meckernd vor sich her, weil ich Lilli streichle und nicht sie. Während ich die Näpfe der Futterautomaten reinige läuft mir Lilli permanent vor der Nase entlang. Wir waren noch nicht mit Streicheln fertig – meint sie.
Es ist morgens. Sechs Uhr.
Als das frische Futter den Weg in die Schalen findet und ich dieses etwas zerkleinere, meint Katie, dass das alles viel zu lang dauert und frisst an dem Napf fröhlich drauf los, den ich aufgrund nur eines halbwegs offenen Auges nicht im Blick habe. Es ist 6:15 Uhr und ich tingle noch ohne einen Tropfen Kaffee im Körper mit zwei Schalen von der linken zur rechten Arbeitsplatte in der Küche, damit Katie nicht vorher alles auffrisst oder „ausversehen“ herunter wirft.
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Lilli schaut sich das Spektakel aus der Mitte heraus an und maunzt. Da war ja noch was: Streicheln.
Nachdem Leckerlis die Haube auf dem Futter bilden, schaffe ich es trotz noch fehlendem Balancegefühl nicht vorne überzufallen und die Näpfe schnell in die Automaten zu packen. Katie setzt sich sofort freudig davor und schaut mich nach nur zwei Sekunden mit ihrem „Das-kannst-du-selbst-fressen“-Blick an.
Es ist halb sieben. Der Kaffee ist nur noch lau und mit Katzenhaaren versetzt. Da niemand Lilli zu Ende streicheln wollte, fand sie in der Zwischenzeit Trost bei der Kaffeemaschine und meiner Tasse. Neuer Kaffee plätschert. Katie jagt dem lauwarmen in der Spüle nach.
Als ich die Milchpackung öffne, fällt mir der kleine Deckel der Verpackung herunter. Ein perfekter Moment für zwei mittelgroße Katzen sich darauf zu stürzen und so zu tun als müssten sie diesem Wesen, das dort auf dem Boden rollt sofort den Garaus machen. Lilli schleppt den Deckel in das Wohnzimmer und Katie findet auf dem gleichen Weg meine Jacke, die über dem Stuhl hängt. Hat ja nichts, die Arme. Baut sich sofort ein Bettchen.
In der Zwischenzeit blute ich. Nicht stark, aber erwähnenswert. Ich habe Lilli den Milch-Deckel weggenommen. Nicht ohne Kampf und nicht ohne Verluste von menschlichen Hautpartikel. Die Mädels liegen jetzt zufrieden auf meiner Jacke.
Nebeneinander.
Ich trinke nun den ersten Schluck Kaffee, das andere Auge öffnet sich langsam, gehe Zähne putzen und schaue, nachdem etwas hinter mir lief,
Katie dabei zu, wie sie schon giert, dass ich endlich mit der Zahnbürste fertig bin, damit sie mit den Zahncremeresten an ihr kuscheln kann.
Guten Morgen, so ist er, der Alltag mit Katze(n)!
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Wunderbar. Genau so ist es morgens. Selbe Uhrzeit, ähnliches Szenario. Nur heissen meine beiden Fellnasen Emil und Otto.
Klingt vertraut.
Das ist eines der wenigen wirklich schlimmen Dinge wenn man Katzen hat: Morgenkaffee gibt es erst wenn die Miezen fressen. Frühestens. Wenn sie sonst nix anstellen.
Ist das drollig Und beruhigend! Dass es auch andere Katzen mit merkwürdigen Vorlieben gibt *gg* Wallee hat letztens unsere "Hausordnung" (Baseballschläger) im Schirmständer so dermaßen beschmust, dass der ganze Schirmständer umgekippt ist…
Liebe Grüße
Bine
Vielleicht ist das keine elektrische Zahnbürste, sondern ein automatischer „Kuschelapperat“ :-))
Solche „normale“ Morgen sind wertvoll… Schnurr
Oh mein Gott ich find das genial ?
Danke