Wahre Gruselgeschichten

Bei alledem, was dieses Jahr so passierte, gibt es ein paar Begebenheiten oder nennen wir diese Momente, Zufälle, von denen ihr bisher noch nichts gelesen habt. Der Grund dafür ist, dass ich sie mir für Halloween aufgehoben habe. Erinnere ich mich daran zurück, läuft mir noch jetzt mindestens ein Schauer über den Rücken. Denn es sind nicht nur Geschichten, sie alle sind wahr und ganz genau so passiert.

Lucy

Nachdem Lucy ihre Flügel ausbreitete und ihrem körperlichen Leid entflog, vereinbarte ich einen Termin zur Einäscherung und Auswahl der Urne. Natürlich stand die Wahl schon vorher fest, doch einen persönlichen Termin im Tierbestattungsinstitut musste ich trotzdem wahrnehmen.

In dem Moment, in dem die Bestatterin die Unterlagen für die Unterschrift und Bezahlung fertig machte, piepte mein Handy. Ihr kennt es vielleicht, dass manche Smartphones in regelmäßigen Abständen eure Fotos vom gleichen Tag oder Monat automatisch in eine Galerie mit Musik umwandeln und euch diese als Präsentation anbieten.

Dies geschah, während mir sowieso schon die Tränen liefen. In der Hoffnung, auf schöne Erinnerungen zu treffen, öffnete ich also den kleinen Film und mein Handy teilte mir mit, dass ich vor ein paar Jahren, am exakt gleichen Tag, schonmal im Institut war. Und zwar am 28. März 2018, um Lillis Urne abzuholen.

Katie

Dass Katie an einem Sonntag von uns ging, ist einigen von euch sicherlich bekannt. Doch wusstet ihr, dass es Sonntag um 11:00 Uhr war und somit ganz genau sechs Wochen, nachdem Lucy uns verlassen musste? Lucy starb ebenso an einem Sonntag, um 11:00 Uhr. Hinzukommt, dass es Muttertag war und ihr Krebs im Endstadium an einem Mamatumor festgestellt wurde.

Doch, das war es noch nicht. An dem Tag, an dem ich Katies Urne, in der sich schon Lilli befindet, abgeholt habe, war ich vorher noch mit dem Zug unterwegs. Dieser fährt, normalerweise, direkt von Halle (Saale) nach Dresden. An diesem Tag gab es jedoch technische Probleme und so ging es über eine Umleitung, die eine Pause für alle Passagiere zur Folge hatte.

So teilte der Bahnmitarbeiter mit, dass wir alle gern zehn Minuten den Zug verlassen können um frische Luft zu schnappen. Gesagt, getan. Nur musste ich ziemlich schlucken, als ich sah, wo wir uns gerade befinden: In Elsterwerda. An dem Tag, an dem ich Katie wieder nach Hause hole, stehe ich plötzlich und zufällig in der Stadt, in der sie geboren wurde.

…Das sind doch tatsächlich wahre Gruselgeschichten, oder?


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Großstadtkatze

Das bin ich: Petra Kichmann, zugezogene Dresdnerin mit fehlendem sächsischen Dialekt, katzenverrückt, jedoch ohne Hang zum Katzenkitsch. Die Mädels sind der Grund für den Blog, das Plüsch überall, die Sisalflächen und dafür, dass ich ein echter Fan von Fusselrollen bin.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Tatjana Ruttka

    Ich finde es nicht gruselig. Es scheint mir, dass es zwischen euch vieren eine besondere Verbundenheit gibt/gab. Besonders der Stop in Katie’s Geburtsort, hier hat sich ein Kreis geschlossen. Die Erinnerung auf dem Handy zeigt, das Lilli und Lucy eine Verbindung haben, auch wenn die beiden sich nicht begegnet sind. Katie hat ja auch eine besondere Freundschaft mit Lilli und mit Lucy gehabt.
    Ich habe eine ähnliche Geschichte in meiner Familie. Mein Bruder ist der einzige männliche Enkel meines Großvaters väterlicher Seite. Mein Großvater starb am 21. Geburtstag meines Bruders. Zu Zeiten meines Großvaters war man erst mit 21 Jahren volljährig.

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