Alltagsroutine

Durch Lucys Gesundheitszustand und ihr damit verbundenes Verhalten, geriet unsere Struktur ziemlich ins Wanken. Um genau zu sein, ist sie zusammengestürzt, in nicht mehr puzzlebare Einzelteile. Wobei sich bereits einiges zum Besseren geändert hat, ein Beispiel: Wenn Katzen in die Wohnung urinieren, hat das meistens einen Grund. Irgendetwas passt ihnen nicht. Bei Lucy war das jedoch so ziemlich anders.

Alles ist eine Toilette

Zwar kannte Lucy ab dem ersten Tag die Katzentoiletten und nutzte diese auch für die Futterverwertung, doch sobald ihr die Blase drückte, setzte sie sich entweder, völlig selbstverständlich, in ein Katzenbettchen oder ging auf den Teppich im Badezimmer.

Damit meine ich aber nicht, dass sie sich zurückzog oder es ihr unangenehm war. Die neue Mitbewohnerin, schnurrte und tretelte wie verrückt, als sie die Fließen im Stehen benässte, als gäbe es nichts schöneres. Ehrlich, ich hätte zu ihr gehen und sie dabei streicheln können.

Nachdem alle Bettchen mindestens ein Mal gewaschen und Teppich, wie Fließen diese Prozedur ebenso durch hatten, hörte sie plötzlich damit auf und nutzt seitdem die Toiletten, wie alle anderen Mädels auch.

Fensterliegen

Der einzige Ort, an dem Lucy bisher zu finden war, sind die Fensterliegen. Bettchen nutzt sie jetzt erst so langsam. Merkwürdig ist jedoch noch immer, dass sie am Anfang, sobald sie auf dem Boden lief und ich in den Raum kam, völlig ängstlich wieder auf die Liegen am Fenster sprang. So, als dürfe sie sich nicht im Raum befinden. Doch dieses Verhalten legt sie nach und nach zum Glück ebenso ab.

Futter und Fressen

Meine Küche sieht mittlerweile aus, als würde ich sie als Lagerplatz für diverse Futtermittelhersteller untervermieten. Die Suche, nach hochwertigem Futter, das Lucy tatsächlich frisst, war die Suche nach der berühmten Nadel im Heuhaufen. Von Nieren-Diätfutter halte ich nicht sonderlich viel, habt ihr schonmal nachgelesen, was da alles drin ist? Es mag die Nieren entlasten, mit den ganzen Nebenerzeugnissen und schlechten Inhaltsstoffen, kann das allerdings kaum „gesund“ sein.

Mittlerweile frisst Lucy das Senioren-Futter von SELECT GOLD, manchmal mag sie auch Trockenfutter, das ist zwar kontraproduktiv in Betracht ihrer Nieren, doch Lucy ist nicht nur im Endstadium… Ihr Phosphor-Wert ist so hoch, dass er nicht mehr messbar ist und ihre Nierenwerte haben sich in den vergangen vier Wochen teilweise verdoppelt.

In dieser Phase, die nunmal Palliativ ist, darf sie fressen, was sie möchte. Hauptsache sie nimmt Nahrung zu sich und behält sie dann auch bei sich. Sie bekommt übrigens weiterhin PorusOne und SUC, das mag sie ziemlich und es kann ihren (medizinischen) Zustand kaum mehr verschlechtern.

Witzigerweise geht Lucy nur mit mir an ihren Napf. Sie frisst den ganzen Tag nichts, wenn ich nicht da bin, obwohl sie sieht, dass die Mädels immer wieder alleine Fressen gehen. Ich muss dann auch die ganze Zeit neben ihr sitzen, stehe ich auf, stellt sie das Fressen ebenso ein. Manchmal traut sie sich zudem plötzlich nicht mehr in den SureFeed, dadurch kann ich ihre verzehrte Menge leider nicht tracken und weiß nicht, wie viel sie tatsächlich zu sich nimmt. Das Futter gibt es dann, nur mit Schale, wahlweise im Flur oder im Wohnzimmer. Lucy wiegt aktuell übrigens 2,8 kg.

Neuorientierung

Durch diese Situationen und den Mehraufwand an Aufmerksamkeit für Lucy und natürlich Katie, Mary, Elli und Rosi, versuchen wir alle sechs ein neues Puzzle aufzubauen und sind dabei auch auf einem guten Weg, für die neue Alltagsroutine.

Großstadtkatze

Das bin ich: Petra Kichmann, zugezogene Dresdnerin mit fehlendem sächsischen Dialekt, katzenverrückt, jedoch ohne Hang zum Katzenkitsch. Die Mädels sind der Grund für den Blog, das Plüsch überall, die Sisalflächen und dafür, dass ich ein echter Fan von Fusselrollen bin.

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