Fünf Minuten (Ruhe)

Wer vier Katzen beherbergt, erhält neben ihnen auch völlig neue Momente der Freude. Beispielsweise wenn der eigentlich aussichtslose Versuch, Rosi davon zu überzeugen, das Netzkabel der Schreibtischlampe endlich in Ruhe zu lassen, doch funktioniert und nicht erneut der Kauf einer weiteren, dann bereits dritten Lampe ansteht.

 

Von früh bis spät

Wurden die leidenden Mädels in der Früh noch rechtzeitig vor dem sicheren Hungertod gerettet, steigt der Geräuschpegel aufgrund der soeben gewonnen Energie mit sofortiger Wirkung und das drastisch. 

Elli sitzt völlig unverletzt auf einem der Kratzbäume und schreit sich die Seele aus dem kleinen Hälschen, als wäre sie gerade von einem Wolf angegriffen worden. Mary stimmt kanonmäßig in dieses Duett fiepsend ein, während Rosi „der Boden ist Lava“ spielt und Katie an Ort und Stelle einschläft, da das Antiepileptika zu wirken beginnt.

Die Mittagsruhe wird bei allen glücklicherweise zwar strikt eingehalten, doch es vergehen keine drei Sekunden, bis sich alle wieder auf Wohlfühl-Temperatur befinden und das morgendliche Geschehen in Runde zwei übergeht.

Spielen, Streicheln, Putzen, Toben und das in wiederkehrender Dauerschleife, steht bei den Mädels ganz hoch im Kurs und wird, je nach räumlicher Innentemperatur, intensiv eingefordert oder gegenseitig ausgeübt.

Nur ein Moment

Es ist nun nicht so, dass es nicht wundervoll ist, wenn 16 Pfoten durch den Wohnraum rennen und sich gegenseitig jagen, jedoch jedem Zweibeiner unvermittelt und wie Klettbälle an den Rücken zu springen, ist besonders für Besucher etwas grenzwertig. In diesen Momenten erhalten jedoch Sätze wie „Gekommen um zu bleiben“ nicht nur völlig neue Definitionen, sondern auch entsprechende mimische Ausdrucksweisen.

Allerdings gibt es ein Ritual, das mir jedes Mal aufs Neue ein Lächeln in das Gesicht zaubert und das genussvolle Wort „Ruhe“ ohne weitere wellenartige Störungen ganz sanft durch den Raum fliegen lässt: Fütterung.

Wenn alle vier Damen glücklich, zufrieden und mit sich selbst im Reinen an ihren Näpfen sitzen, dann verwandelt sich ihr Schmatzen in liebliche Hintergrundmusik und die menschliche Entspannung setzt sofort ein. Diese muss sich allerdings auch richtig beeilen, um nachhaltig zu wirken, denn es sind nur fünf Minuten (Ruhe).

Großstadtkatze

Das bin ich: Petra Kichmann, zugezogene Dresdnerin mit fehlendem sächsischen Dialekt, katzenverrückt, jedoch ohne Hang zum Katzenkitsch. Die Mädels sind der Grund für den Blog, das Plüsch überall, die Sisalflächen und dafür, dass ich ein echter Fan von Fusselrollen bin.

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Hi,
    vielen Dank für’s Teilen der vielen Bilder und der schönen Geschichten.
    Bei uns sind es nur zwei und die Beiden schaffen es schon uns ordentlich auf Trab zu halten.
    Liebe Grüße aus Hannover

  2. Sandy

    Es hat mir Spaß gemacht, diesen Artikel zu lesen. Ich habe keine Katzen, aber wenn ich Ihren Artikel lese, habe ich das Gefühl, dass ich diese pelzigen Freunde habe. Das zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht, danke.

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