Nachts um drei kann es aus den unterschiedlichsten Gründen zu nächtlichen Klage- oder Aufmerksamkeitslauten unserer felligen Mitbewohner kommen. Doch hat euch einer eurer Vierpfötler tatsächlich schon einmal geweckt, weil er oder sie sich selbstständig nicht zu helfen wusste? Wenn auch die restlichen WG-Bewohner keine Unterstützung darstellen wollen oder können gibt es nur noch eine Lösung, den Menschen.

Rosis Problem war zwar, augenscheinlich, simpel, jedoch für sie nicht ertragbar und erst recht nicht hinnehmbar. Somit ertönte lautes Protest-Geschreie, abwechselnd mit energischen Kratzen an der Schlafzimmertür. Niedlich klang anders und auch die Stärke der Intension ließ zunächst das Schlimmste erahnen.

Und so kam es auch: Kayne schlief in ihrem Waschbecken.

Ich wiederhole, damit ihr die Tragweite dieser Ungeheuerlichkeit auch wirklich nachempfinden könnt: in IHREM Waschbecken! Die Jugend von heute schreckt auch wirklich vor nichts mehr zurück und ist im wahrsten Sinne des Wortes viel zu einnehmend.

Nachdem sich mein Lachanfall, nach anfänglicher Verunsicherung und noch während weiterem lautstarken Protest legte, setzte sich Rosi vor das Waschbecken um den Übeltäter direkt während der Tat zu überführen. Wahrscheinlich hatte sie selbst bereits alles versucht um Kayne davon zu überzeugen, diesen Schlafplatz freiwillig zu verlassen. Da nichts half, nahm ich das kleine, verschlafene Kitten einfach heraus und legte ihn in ein Bettchen. 

Noch während dieser Armbewegung ertönte ein Rungs mit Brummelgeräusch, gefolgt von erleichtertem Schnaufen. Rosi hatte ihr Waschbecken wieder und war sichtlich erleichtert. Nun konnte auch ich mich wieder der nächtlichen Ruhe widmen und hoffte, diese nicht wieder unterbrechen zu müssen, aufgrund Rosis erneutem weiteren Vierpfötler-Hilferuf.