Wie im richtigen Gefängnis, wird Fynn natürlich regelmäßig besucht. Nicht nur zum Auffrischen des Futter- und Trinknapfes, sondern so richtig. Mit kuscheln, spielen und den Moment genießen. Doch ich bin nicht die einzige, die sich jedes Mal darauf freut, dass Gitter zu öffnen. Es gibt eine Vierpfötlerin, die wesentlich mehr darauf hin fiebert, allerdings nicht ganz ohne Eigennutz.
Streichelzeit
Fynn schreit oder sagen wir, quietscht, sofort los, sobald er mich im Wohnzimmer erblickt. Nachdem die Mädels begrüßt wurden, geht es sofort zum Käfig, hibbelig wie er ist, drückt er dann bereits seinen Kopf gegen die Stäbe und stellt sich im Anschluss, wie ein freudiges Erdmännchen, auf seine Hinterpfoten.
Kaum geht die Tür zu seinem Reich auf, werde ich derart von Fynn beschmust und geputzt, dass mir regelmäßig, durch die Stärke des kleinen Kerls, die Brille herunterfällt und ich aufpassen muss, dass er nicht versehentlich darauf springt. Nachdem er sich beruhigt hat und nur noch genießt, wird die Zeit genutzt um seinen Käfig wieder ordentlich herzurichten. Das kleine Bettchen landet, bei seinen Umräumaktionen gern mal im Katzenklo und dessen Inhalt wiederum auf der Decke.
Frechheit siegt
Zwar blickt Mary auch ab und zu in Fynns Quartier, wenn die Tür offen ist, doch so richtig traut sie sich nicht hinein. Ganz anders ist dies natürlich bei Rosi. Mit einer Selbstverständlichkeit stapft sie in den Käfig, schaut sich immer wieder alles an und begrüßt Fynn mit einem Nasenstupser.
Das ist dann übrigens ihr Startzeichen, denn danach wird sie richtig frech und trinkt nicht nur sein Wasser und frisst sein Futter, sondern benutzt direkt noch seine Toilette. Rundumschlag sozusagen. Jeglicher Versuch sie davon abzuhalten scheitert, da sie, wie ein einzementierter Betonklotz, stur sitzen bleibt und lautstark zu verstehen gibt, dass es sehr wohl (!) ihr Recht ist, das alles zu tun.
Fynn schaut mich dabei zwar hilfesuchend an, hat sich jedoch mit der Situation abgefunden. Wenn es ihm reicht, verzieht er sich in seine Höhle und lässt Rosi einfach machen. Diese stapft dann irgendwann genauso zufrieden aus dem Käfig, wie sie hineingehangen ist. Fynn hingegen ist sichtbar glücklich, dass sie wieder weg ist, die Besucherin.
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