Finger des Vertrauens

Zwar ist Kayne ein absolutes Goldstück, doch er hat auch eine Eigenart, die manchmal wirklich sehr plötzlich aus ihm herauskommt. In der einen Sekunde ist er verschmust und auch verspielt, doch dann vergisst er unvermittelt wer und wo er ist. Zumindest scheint es so. Er rennt, ohne Vorwarnung, in Panik und völlig verängstigt durch seinen Lebensraum. Der Grund: Ich bin auch da. 

Doch nicht nur in meiner Gegenwart zeigt er dieses Verhalten. Ganz gleich, ob er die uns besuchenden Personen bereits kennt oder nicht, lässt er sich erst streicheln, um dann wie eine zu stark aufgezogene Spielzeugmaus, mit unvorhersehbaren Richtungswechseln, durch die Gegend zu flitzen.

Kleine Geste große Wirkung

Was also unternehmen, damit Kayne diese Panik ablegt? Die Antwort ist so simpel, dass ihr wahrscheinlich etwas schmunzeln müsst: Der „Finger des Vertrauens“. Dahinter verbirgt sich nichts anderes, als Kayne am Zeigefinger schnuppern zu lassen. So ist er kurz abgelenkt und kann mit den sanften Worten „es ist alles gut“ sowie einer behutsamen Streicheleinheit, zur Ruhe kommen.

Diese Taktik funktioniert richtig gut. Danach geht Kayne zwar meistens in „Fang den Finger“ über, doch das ist besser, als wenn er ängstlich vor jedem Menschen davon rennt. Diese Übung wird mehrmals wiederholt, Gewöhnung ist eben alles. Übrigens war Mary damals bei ihrer Ankunft ebenso ängstlich und auch sie lernte mit dem „Finger des Vertrauens“ ihre unbegründete Panik abzulegen.

Bewährte Methode

Bei Mary dauerte es fast ein Jahr, bis sie diese vertrauensbildende Maßnahme nicht mehr benötigte. Wobei sie sich sofort sicherer fühlt, sollte es doch noch zu solchen Situationen kommen. Beispielsweise beim Staubsaugen. 

Kayne kann sich natürlich ebenso Zeit lassen, wichtig ist, dass er sich wohl fühlt und merkt, dass sich jemand um ihn kümmert. Selbst wenn er kurzzeitig und ohne sichtbaren Auslöser wieder in Panik verfällt. Seine Schwester Emmi zeigt dieses Verhalten im Übrigen gar nicht, es sind eben immer die roten Katzen und Kater, die etwas ganz besonderes sind.


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Großstadtkatze

Das bin ich: Petra Kichmann, zugezogene Dresdnerin mit fehlendem sächsischen Dialekt, katzenverrückt, jedoch ohne Hang zum Katzenkitsch. Die Mädels sind der Grund für den Blog, das Plüsch überall, die Sisalflächen und dafür, dass ich ein echter Fan von Fusselrollen bin.

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