Lieber (doch) nicht!?

Ich dachte bisher wirklich alles zu kennen, was der Heimtiermarkt für Katzen bereithält. Doch das, was ihr jetzt kennenlernt, damit habt auch ihr garantiert nicht gerechnet: Die Nullodor Katzenstreu mit Gesundheitsanzeige. Aber was kann und zeigt die Streu?

Nullodor Katzenstreu mit Gesundheitsanzeige

Die Streu verspricht Krankheiten sichtbar zu machen, und zwar über den Urin der im Katzenstreu hinterlassen wird. Um genau zu sein wechselt sie die Farbe wenn Harnanomalien, also Veränderungen des Urins, eingetreten sind.

Das passiert dann, wenn das gesunde Verhältnis von Blut, Alkali und pH-Wert gestört ist. Die Streut ist übrigens für Katzen ab dem sechsten Lebensjahr gedacht.

Nullodor Katzenstreu mit Gesundheitsanzeige | Katzenstreu Gesundheit

Welche Krankheiten können so erkannt werden?

Laut Hersteller kann die Streu auf Blasensteine, Harnsteine, Lebererkrankungen, Nierensteine und Infektionen der Niere sowie der Harnableiter hinweisen.

Woraus besteht die Streu?

Nullodor Katzenstreu mit Gesundheitsanzeige besteht aus Silikongel und Wasser. Um genau zu sein handelt es sich um Siliciumdioxid-Kristalle.

Kleiner Exkurs: Was ist Siliciumdioxid?

Siliciumdioxid kommt häufig in der Lebensmittelindustrie zum Einsatz und wird dort auch als „Kieselsäure“ deklariert. Verwendet wird es zum Beispiel in Käse und in Bio-Lebensmitteln. Aber es ist nicht für alle Lebensmittel zugelassen und die enthaltene Menge ist bei einigen Lebensmitteln zudem eingeschränkt.

Allerdings gilt Siliciumdioxid in anderen Industriebereichen als Gefahrenstoff. Es steht im Verdacht beim Einatmen die Lunge zu schädigen und dadurch Lungentumore zu fördern. Jedoch sind diverse Studien dazu bisher nicht abgeschlossen und zwischenzeitliche Ergebnisse werden, so wie es immer ist, von einigen Seiten angezweifelt.

Geruch, Optik und Ergiebigkeit?

In einem Beutel befindet sich 1,5 Kilo, Kostenpunkt: 15,30 Euro! Für unser Katzenklo im Bad benötigte ich davon jedoch zwei Beutel. Immerhin sollten die Mädels auch ordentlich scharren können. Optisch erinnert es an Zucker, vom Geruch her hingegen an Chlor. Die Klumpen zerfallen sofort bei Berührung.

Funktioniert es?

Ob die Streu tatsächlich die Farbe ändert, kann ich euch nicht sagen. Meine Tester waren nicht Katie und Lilli, sondern ein Glas Wasser, ein Glas Milch und ein Glas Apfelsaft – So konnte ich wenigstens die Stärke der (nicht vorhandenen) Klumpen testen.

Nachdem ich immer mehr zu Siliciumdioxid las wurde mir das Risiko, dass die Beiden die Kristalle beim Schnüffeln einatmen zu groß. Ganz davon abgesehen, atme ich es beim Säubern und Auffüllen ebenso permanent ein.

Zumal sie es wahrscheinlich auch kosten würden. Spätestens ungewollt, falls die Kristalle doch an den Pfoten hängen bleiben und die Mädels sich wie gewohnt putzen. Der Verzehr von Siliciumdioxid steht nämlich ebenfalls in einem Verdacht: Geschluckt soll es Nierenkrankungen fördern.

FAZIT

Da bleibe ich lieber bei unserem Pinienstreu und der Beobachtung der Mädels. Ich möchte zwar gesunde Katzen, aber keine Streu, die eventuell vorwarnt, doch später vielleicht selbst der Auslöser von Krankheiten sein könnte.

Bei den Mädels gibt es die Nullodor Katzenstreu mit Gesundheitsanzeige dann lieber (doch) nicht.

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Großstadtkatze

Das bin ich: Petra Kichmann, zugezogene Dresdnerin mit fehlendem sächsischen Dialekt, katzenverrückt, jedoch ohne Hang zum Katzenkitsch. Die Mädels sind der Grund für den Blog, das Plüsch überall, die Sisalflächen und dafür, dass ich ein echter Fan von Fusselrollen bin.

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